Kirchenvorstand
Aktuell

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Grußwort der Bischöfin an die neuen Kirchenvorstände

Liebe Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher,
herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl oder Berufung in den Kirchenvorstand Ihrer Gemeinde! Ich danke Ihnen sehr, dass Sie dieses wichtige, herausfordernde und zugleich reizvolle Amt übernehmen!
Sie nehmen diese Aufgabe in einer spannenden und herausfordernden Zeit wahr: Unsere Welt und unsere Kirche sind heftig in Bewegung. Als Kirchenvorsteherin oder Kirchenvorsteher können Sie diese Veränderung vor Ort mitgestalten.
In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck verändern sich gerade viele Strukturen und Rahmenbedingungen. Wir setzen verstärkt auf Zusammenarbeit – in Kooperationsräumen, mit unseren katholischen Geschwistern, anderen christlichen Gemeinden, mit Diakonie, Kommunen, Vereinen und mit weiteren Akteuren in der Zivilgesellschaft. Immer wieder denken wir darüber nach: Wie nehmen wir unseren Auftrag jetzt am besten wahr?
Dazu hat die Landessynode 2022 wichtige Entscheidungen getroffen: Unseren Auftrag, das Evangelium zu teilen, setzen wir um, wo wir von unserem Glauben erzählen und Räume für Religion öffnen, wo wir Gemeinschaft ermöglichen und Menschen in ihrem Leben begleiten, und wo wir Menschen in Krisen helfen und unsere christliche Stimme in die Gesellschaft einbringen. Was davon ist jetzt besonders wichtig und in Ihrer Gemeinde nötig? Dazu gibt es meist unterschiedliche Antworten. Darüber zu diskutieren und entscheiden, ist Aufgabe des Kirchenvorstands.
Dabei wird uns zunehmend klar: Nicht alle müssen alles tun. Es braucht nicht das „volle Programm“ an jedem Ort und in jedem Dorf. Wir können einander ergänzen. Gerade die Vielfalt durch verschiedene Akzente (auf Musik, oder Jugendarbeit oder Diakonie) sorgt dafür, dass unterschiedliche Menschen einen Zugang zu Kirche finden können.
Dafür ist es nötig, Neues auszuprobieren und Bisheriges aufzugeben, auch wenn das manchmal schwerfällt.
Im Anhang stellen wir Ihnen vor, wie wir als Landeskirche Sie in Ihrer KV-Arbeit unterstützen. Weitere Angebote erhalten Sie von Ihrem Kirchenkreis. Wir hoffen, dass solche Fortbildungen und der Austausch darüber beitragen, dass Sie mit Freude im Kirchenvorstand tätig sind.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Mitarbeit im Kirchenvorstand als Bereicherung erleben. Möge die Freude am gemeinsamen Gestalten des Gemeindelebens die Mühen mancher Sitzung überwiegen!
Gottes Segen begleite Sie in Ihrem Amt!
Ihre
Beate Hofmann
Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Ergebnisse der Frühjahressynode 2025

Den Einspar-Vorschlägen, deren Umsetzung schrittweise mit dem Doppelhaushalt 2026/27 beginnen soll, stimmten die Landessynodalen bei ihrer Frühjahrstagung am Freitagnachmittag (9. Mai) nach intensivem Austausch zu. Sie sollen bereits dazu beitragen, die derzeitige Deckungslücke zum Haushaltsausgleich von rund 6,86 Mio. Euro im Jahr 2026 und rund 10,73 Mio. im Jahr 2027 zu schließen.
Alle Handlungsfelder sind auf dem Prüfstand
Leitend für die strategischen Überlegungen war die Frage nach nachhaltig wirksamen Kontaktflächen und nach der Ausstrahlung kirchlichen Handelns in die Gesellschaft. Dabei wurde nicht überall gleichermaßen der Maßstab einer 50-Prozent-Reduzierung angelegt. Vielmehr hatte jedes Dezernat diese Perspektive insgesamt über die jeweils von ihm verantworteten Handlungsfelder zu beachten.
Von der Gemeindeentwicklung, über die Kinder- und Jugendarbeit bis hin zur Digitalisierung wurden alle Bereiche unter die Lupe genommen, die im Kasseler Landeskirchenamt verantwortet und nicht separat im Rahmen des Haushaltskonsolidierungsprozesses behandelt werden, erläuterte Bischöfin Dr. Beate Hofmann.
In zwei Handlungsfeldern nimmt die strategische Neuaufstellung bereits konkrete Formen an:
Zusammenschluss von Evangelischer Akademie Hofgeismar und Referat «Forum Bildung»
Umstrukturierungen gab es bereits im Dezernat Bildung der EKKW: Zum März dieses Jahres haben sich die Referate Wirtschaft-Arbeit-Soziales und Erwachsenenbildung zum Referat «Forum Bildung» zusammengeschlossen. Zum 1. Januar 2026 soll auch die Evangelische Akademie Hofgeismar zu dem neuen Referat stoßen. So haben es die Synodalen auf ihrer Frühjahrstagung nach ausführlicher Debatte beschlossen. Name und Organisationsform müssen indes noch beraten werden. Ziel ist, die Ressourcen und Kräfte des landeskirchlichen Bildungshandelns für und mit Erwachsenen zu bündeln, kleinteilige Strukturen zu vermeiden und Qualität zu steigern.
Auch nach dem Zusammenschluss soll die Evangelische Akademie Hofgeismar als Marke erkennbar bleiben, erläuterte EKKW-Bildungsdezernentin Dr. Gudrun Neebe. Der Campus Hofgeismar, der neben der Akademie das Studienseminar und die Tagungsstätte umfasst, werde weiterhin als Veranstaltungsort genutzt. Mit der Zusammenlegung bündele man große Bereiche der Erwachsenenbildung in einem multiprofessionellen Team, das Bildungsveranstaltungen mit religiösen, politischen, gesellschaftlichen und biografischen Themen in evangelischer Perspektive anbietet. Sie richteten sich an Menschen unterschiedlicher religiöser, weltanschaulicher und sozialer Herkunft. «Hier geht es um den Erhalt der Demokratie und das Einbringen einer christlichen Sicht der Welt», machte Neebe deutlich.
Strategie für das diakonische Wirken der EKKW
Auch das Dezernat Diakonie und Ökumene hat der Landessynode am Freitag strategische Perspektiven vorgestellt – ebenfalls ausgehend von der Annahme eines Rückgangs der Finanzmittel um 50 Prozent im Jahr 2035. «Diakonisches Wirken ist solidarisches Handeln, hat gerade diejenigen im Blick, die von Teilhabe ausgeschlossen sind, und orientiert sich an Gerechtigkeit», führte Dezernent Dr. Diethelm Meißner den Synodalen vor Augen. Den Kirchen werde eine wichtige gesellschaftliche Rolle in Bereichen wie Krisenhilfe, Lebensberatung und Unterstützung von Geflüchteten zugesprochen. «Entsprechend groß ist das Vertrauen in die diakonischen Einrichtungen», so Meißner. Hessenweit arbeiten 45.000 Beschäftigte in Einrichtungen der Diakonie, weitere 45.000 Menschen engagieren sich freiwillig in diakonischen Arbeitsfeldern.
Die Strategie für das diakonische Wirken der EKKW als verfasster Kirche richtet den Fokus auf zwölf verschiedene Leitlinien beziehungsweise Handlungsfelder. Insbesondere sollen das Wirken im ländlichen Raum, die sozialräumliche Arbeit sowie das freiwillige Engagement gestärkt werden. Ferner skizziert sie das sozial anwaltschaftliche Engagement insgesamt, die Bedeutung der neun regionalen Diakonischen Werke, der Diakoniestationen und der Diakonie Hessen. Die Entwicklung der Strategie soll in einer Überarbeitung des Diakoniegesetzes münden.
Gut zu wissen: Das hat die Landessynode auf der Frühjahrestagung entschieden
Ausführlichere Berichte, Dokumente und Beschlüsse der Frühjahressynode sind auf lunia Gut zu wissen: Das hat die Landessynode auf der Frühjahrstagung entschieden zu finden.