Kirche - Aktuell - Nachrichten und Berichte
«Der ganze Nahe Osten leidet unter einem Messias-Fieber»
Pfarrer Dr. Andreas Goetze vom Zentrum Oekumene warnt vor religiös aufgeladenem Nationalismus im Nahen Osten und spricht von einem gefährlichen «Messias-Fieber». Im Interview erklärt er, wie religiöse Ideologien den Konflikt verschärfen, warum Dialog so wichtig ist – und was Kirchen und Politik in Deutschland tun können, um Menschlichkeit zu bewahren. Ein eindringlicher Appell zur Verständigung.
Synode gibt grünes Licht für Evangelische Hochschule Hessen
Die Landessynode hat der Fusion zur Evangelischen Hochschule Hessen zugestimmt. Die Evangelische Hochschule Darmstadt und die CVJM-Hochschule sollen sich zusammenschließen. Ziel ist eine zukunftssichere, evangelisch profilierte Ausbildung für soziale und kirchliche Berufe. Finanziert wird das Vorhaben von EKHN, EKKW, dem CVJM Deutschland und – bei Zustimmung – dem Land Hessen.
Menschen an den Übergängen ihres Lebens begleiten
Die EKKW will ihr segnendes Handeln neu ausrichten. Die Synode beschloss am Freitag (9. Mai) Thesen zu Taufen, Trauungen, Trauerfeiern und innovativen Segensformaten. Segnungen sollen künftig nicht mehr an Ortsgemeinden gebunden sein, sondern offen für alle Menschen. Ziel ist, geistlich kreativ, sichtbar und barrierefrei zu handeln – und Menschen an den Übergängen ihres Lebens zu begleiten.
EKKW stellt sich strategisch neu auf
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck stellt sich auf veränderte Verhältnisse ein und daher strategisch neu auf: Angesichts des anhaltenden Mitgliederverlustes und sinkender Kirchensteuereinnahmen waren alle Dezernate der Landeskirche aufgefordert, die Zukunft aktiv zu gestalten und ein «50-Prozent-Szenario» zu entwickeln: Was bleibt, wenn in zehn Jahren nur noch 50 Prozent der jetzigen Kirchensteuermittel zu Verfügung stehen?
«Zwischen Unsicherheit und Hoffnung»
«Zwischen Unsicherheit und Hoffnung» lautete der Titel des Vortrags von Bischof Marko Tiitus aus Estland vor der Landessynode der EKKW am 8. Mai. Darin schilderte er die aktuelle Lage in Estland und in der Estnischen Kirche. Bereits im Eröffnungsgottesdienst der Frühjahrssynode hatte Tiitus gepredigt. Eine Partnerschaft zwischen der EKKW und der EELK besteht seit den 1990er-Jahren.
Neuer Papst: Bischöfin Hofmann gratuliert katholischen Geschwistern
Bischöfin Dr. Beate Hofmann gratuliert ihren katholischen Geschwistern zum frisch gewählten Papst. In einem Schreiben an die katholischen Bischöfe in Hessen und Thüringen drückt sie ihre Freude über die Wahl von Robert Francis Prevost, der sich den Namen Leo XIV. gegeben hat, aus: «Auf ihn richten sich große Hoffnungen im Blick auf nötige Reformen in der katholischen Kirche. Ich hoffe und bete mit Ihnen, dass diese Erwartungen nicht enttäuscht werden.»
EKKW stellt Weichen für den Pfarrberuf der Zukunft
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck will den Pfarrdienst grundlegend weiterentwickeln: hin zu einem Pfarrberuf, der künftig integral eingebunden ist in die interprofessionelle Zusammenarbeit mit anderen Haupt- und Ehrenamtlichen. Hintergrund sind die sich verändernden Bedingungen: Bis zur zweiten Hälfte der 2030er-Jahre wird sich die Zahl der aktuell 746 Pfarrerinnen und Pfarrer in der EKKW aufgrund der demografischen Entwicklung in etwa halbieren.
Kresse: Sexualisierte Gewalt in allen kirchlichen Bereichen mitdenken
Das Thema sexualisierte Gewalt gilt es bei allen Entscheidungen und in allen Bereichen der Landeskirche mitzudenken: Dazu mahnte die Leiterin der Fachstelle zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der EKKW, Pfarrerin Sabine Kresse, vor der Landessynode in Hofgeismar. Ein gutes Jahr nach Veröffentlichung der ForuM-Studie stehe man an einem Wendepunkt, um nachhaltig neue Strukturen zu schaffen.
Präses Schneider: Christenmenschen müssen Position beziehen
Der Präses der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Michel Schneider, griff in seinem Bericht zu Beginn der Tagung den 80. Jahrestag der Befreiung auf. Er erinnerte daran, «dass wir als Christenmenschen Position beziehen sollen, ja müssen».
Gemeinsam für gerechten Frieden arbeiten
Der Auftakt der Frühjahrstagung der Landessynode stand im Zeichen der Erinnerung: Genau 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mahnte Bischöfin Dr. Beate Hofmann am Donnerstag im Eröffnungsgottesdienst in Hofgeismar, weiter gemeinsam für einen gerechten Frieden zu arbeiten. Sie warb dafür, wachsam zu sein und «mutig unseren Glauben zu bekennen an einen Gott, der Frieden und Versöhnung schenkt».