Neben dem Bericht von Bischöfin Dr. Beate Hofmann unter der Frage «Wo geht es hin mit der evangelischen Kirche und der EKKW im Besonderen?» am Montag stehen die kirchlichen Finanzen im Mittelpunkt; darüber berichtet Vizepräsidentin Dr. Katharina Apel am Dienstag.
Die Synodalen beschäftigen sich ferner mit Teilaspekten des Reformprozesses – der Kirchenverwaltung der Zukunft und der Überarbeitung der Grundordnung (Kirchenverfassung). Um den Erhalt kirchlicher Gebäude vor dem Hintergrund des Mitgliederschwunds und der sinkenden Finanzkraft der christlichen Kirchen geht es in einem Vortrag von Dr. Karin Berkemann. Die Kunsthistorikerin und Theologin spricht am Dienstagabend zum Thema «Kirche sind Gemeingüter. Wege zu einer neuen Verantwortungsgemeinschaft für unsere Kirchengebäude».
Weitere Themen der Herbstsynode 2024 sind die Grundsätze der Kita-Strategie der EKKW, der Bericht der Diakonie Hessen sowie verschiedene Kirchengesetze, unter anderem zur Änderung der Kirchensteuerordnung und zur Kirchenvorstandswahl: Im Vorfeld der Kirchenvorstandswahl 2025 sollen die Voraussetzungen für die Wahlberechtigung und Wählbarkeit in den Vorstand angepasst und zeitgemäß formuliert werden – dies mit Blick auf das persönliche Verhalten der Kandidierenden vor dem Hintergrund des Erstarkens extremistischer Parteien und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt.
Die Herbsttagung der Landessynode wurde am Montag mit einem von Prälat Burkhard zur Nieden geleiteten Gottesdienst in der Brunnenkirche eröffnet. Die Verhandlungen eröffnete Präses Dr. Michael Schneider um 11.30 Uhr im Synodalsaal der Evangelischen Tagungsstätte Hofgeismar.
Tagesordnung, Verlauf & Dokumentation
Tagesordnung, vorläufiger Verlaufsplan und Livestreams (Aufzeichnungen) der 6. Tagung der 14. Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck vom 25. bis 27. November 2024 in der Evangelischen Tagungsstätte Hofgeismar. Änderungen sind im Verlauf der Tagung nicht ausgeschlossen.
EKKW und Landessynode
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) mit Sitz in Kassel ist eine von 20 Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Der EKKW gehören mehr als 700.000 Menschen in rund 660 Gemeinden an. Das Gebiet der Landeskirche erstreckt sich von Bad Karlshafen im Norden bis zum Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim im Süden, vom Waldecker Upland im Westen bis zum im Freistaat Thüringen gelegenen Kirchenkreis Schmalkalden.
Landessynode: Das sind ihre Aufgaben und Kompetenzen
Die Landessynode besitzt herausragende Kompetenzen: Sie hat in allen kirchlichen Fragen die letzte Entscheidung. Die geistliche und rechtliche Leitung der Landeskirche teilt sie mit dem Bischof / der Bischöfin, den Pröpstinnen und Pröpsten, dem Rat der Landeskirche und dem Landeskirchenamt. Alle anderen Leitungsorgane sind der Landessynode verantwortlich. Die Synode wählt den Bischof / die Bischöfin und entsendet aus ihrer Mitte den Rat der Landeskirche. Sie erlässt Gesetze, verabschiedet den Haushalt und schafft so die Grundlagen für das rechtliche Leben der Landeskirche.
So setzt sie sich zusammen
Der aktuellen, 14. Landessynode gehören 78 Mitglieder an; dabei sind die Nicht-Theologen in der Mehrheit. Das Gros der Mitglieder wird direkt von den Synoden der Kirchenkreise für sechs Jahre gewählt. Hinzu kommen von Amts wegen die Bischöfin, die Vizepräsidentin als juristische Stellvertreterin und der Prälat als theologischer Stellvertreter, die Pröpstinnen bzw. der Propst der drei Sprengel sowie die Direktoren des Evangelischen Studienseminars und der Evangelischen Akademie. Der Rat der Landeskirche beruft zwölf weitere Mitglieder der Landessynode, von denen mindestens acht Laien sein müssen. Bei deren Berufung sollen laut Grundordnung „die für den Dienst der Kirche in der Welt wichtigen Kräfte“ vertreten sein.
So oft tagen die Synodalen
Die Landessynode tagt in der Regel zweimal im Jahr: im Frühjahr und in der Woche vor dem 1. Advent. Die Amtszeit der 14. Landessynode hat am 5. Mai 2022 begonnen; sie endet im Frühjahr 2028. Präses (Vorsitzender) ist Dr. Michael Schneider aus Schlüchtern. Erste Beisitzerin ist Dr. Isabel Schneider-Wölfinger (Espenau), zweiter Beisitzer ist Pfarrer Kristof Weisheit (Edermünde-Besse).