Zeit für Geschichten, Gedanken und Glauben: Die Juni-Ausgabe des blick in die kirche-Magazins lädt dazu ein, den Umgang mit Zeit aus ganz unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Ob Horst Lichter über das Schweigen im Kloster und seine Freundschaften spricht, historische Turmuhren im Hessenpark zum Leben erweckt werden oder ein Paar spontan am See heiratet – «Alles hat seine Zeit» zieht sich als Leitthema durch das gesamte Heft.
Die Beiträge erzählen von Lebensphasen, Neubeginn, Abschied und erfüllten Momenten. Ein Essay widmet sich Michael Endes «Momo» als zeitkritischem Klassiker, während eine Landwirtin vom Arbeiten im Rhythmus der Natur berichtet. Auch spirituelle Impulse und theologische Deutungen kommen nicht zu kurz. Das Magazin ist eine Einladung, den eigenen Blick auf Zeit zu schärfen – mit Ruhe, Neugier und Offenheit. Wer sich inspirieren lassen will, findet hier Impulse zum Nachdenken, Schmunzeln und Innehalten. Jetzt reinlesen – es lohnt sich.
Horst Lichter über Kochen, Kloster und den Glauben
Im blick-Interview spricht TV-Star Horst Lichter über den Umgang mit Zeit – beim Kochen, im Leben und im Schweigekloster. Er glaubt an etwas Größeres, aber nicht an starre Religionen. Freundschaft ist für ihn essenziell – besonders in Krisenzeiten. Sein Wunsch: mehr Zeit für Mensch, Tier und Natur
Bei Markus Casper tickt es richtig
Im Freilichtmuseum Hessenpark betreut Markus Casper über 30 historische Turmuhrwerke. Mit technischem Wissen und Begeisterung erklärt er Besuchenden die raffinierte Mechanik, vom Westminster-Schlag bis zum Stunden-Nachschlag. Auch die originalgetreu rekonstruierte Turmuhrmacherwerkstatt von 1875 ist zu besichtigen.
Umgrenzt durch die Ewigkeit
Die Bibelstelle «Alles hat seine Zeit» (Kohelet 3) ist weltbekannt – doch was bedeutet sie wirklich? Sarah Döbler, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Altes Testament an der Uni Marburg, deutet das Zeitgedicht als Einladung, Zeiträume bewusst zu gestalten und nicht als starres Schicksal zu verstehen.
Die Express-Liebe von Ehepaar Burk hält bis heute
Die Burks erzählen von einem Antrag im Rekordtempo, einem Leben mit drei kleinen Kindern – und einem lang gehegten Wunsch, der sich bei der Aktion «einfach heiraten» endlich erfüllte: eine Trauung unter freiem Himmel, mit Gottes Segen und Familienmusik am See.

Liebe Leserin, lieber Leser,
Die Zeit vor dem Urlaub scheint mir immer besonders lang. Je stärker die Sehnsucht nach Entspannung und Ruhe ist, desto zäher fühlen sich die vollgepackten Tage an. Dann sind die Ferien endlich da – und so schnell schon wieder vorbei.
Mein persönliches Zeiterleben ist anders als die Taktung einer Uhr. Zeit kann rasen oder quälend langsam vergehen. Zeit kann reich gefüllt sein oder gähnend leer. Unser Leben ist ein Wechselspiel von beidem. Wer mit einem vollen Terminkalender eng getaktet lebt, kann durch Krankheit oder Ruhestand plötzlich «zeitreich» werden und muss lernen, dem eigenen Leben einen ganz neuen Rhythmus zu geben. Auch für Menschen, die ihre Arbeit verlieren, ist das oft eine große Herausforderung.
In der Bibel wird immer wieder über die Zeit nachgedacht. Prominent sind die Worte eines Predigers aus dem Volk Israel geworden. Er beginnt mit den Worten: «Alles hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.» Seit vielen Jahren beschäftigt mich dieser Text immer wieder. Mal finde ich es tröstlich: Alles hat seine Zeit. Auch das Schwierige, Traurige, Harte wird vorbeigehen, es wird wieder eine Zeit der Freude und des Lachens kommen.
Aber die Worte können auch bedrohlich sein: Das Glück wird nicht von Dauer sein. Krankheit, Schmerz und Tod gehören zu unserem Leben dazu. Letztlich ist es genau diese Erkenntnis der eigenen Endlichkeit, die unser Leben und unsere Zeit kostbar macht. Wir können die schönen Momente nicht verlängern oder wiederholen. Alles hat seine Zeit und alles endet irgendwann einmal. Darum lohnt es sich immer mal wieder nachzudenken: Was soll in meinem Leben unbedingt vorkommen? Welche Zeit ist mir geschenkt und wie gehe ich mit ihr um? Kann ich vielleicht Zeit verschenken und meinen Zeitreichtum damit sinnvoll nutzen? Oder nehme ich vor lauter Zeitdruck überhaupt nicht mehr wahr, wie viele Stunden und Tage mir geschenkt sind?
Die Ferienzeit, die langsam näher rückt, ist eine gute Gelegenheit, um diese Fragen einmal für sich zu reflektieren. Ich wünsche Ihnen dazu genug Zeit und eine anregende Lektüre unseres Magazins mit vielen Impulsen zum Umgang mit Zeit.
Beate Hofmann
Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Langstreckenläuferin Laura Hottenrott vergisst beim Laufen die Zeit
Ob beim Marathon in Paris oder in den Alpen: Langstreckenläuferin Dr. Laura Hottenrott findet im Laufen nicht nur sportliche Herausforderung, sondern mentale Stärke, Glauben und tiefe Dankbarkeit – besonders in der Natur und fernab jeder Stoppuhr.
Das Wetter bestimmt, wann gearbeitet wird
Theresa Schmidt ist Landwirtin in 14. Generation – und kennt das Gefühl, ihre Zeit nicht selbst bestimmen zu können. Zwischen Wetter-App, Erntedruck und Ehrenamt findet sie Erfüllung in der Nähe zur Natur und in der Verantwortung für Tiere, Pflanzen und Tradition.
Zeitreise: Die Stiftskirche Kaufungen feiert Jubiläum
Im Jahr 1025 geweiht, steht die Kaufunger Stiftskirche bis heute für Glauben, Geschichte und Geheimnisse. Kunstwerke, Architektur und Jubiläumsaktionen machen sie zu einem Ort, an dem Zeit sichtbar und erlebbar wird.
Was uns ein altes Kinderbuch über unsere Zeit sagen kann
Graue Herren im neuen Gewand: Der Essay von Olaf Dellit über Momo beleuchtet, wie Michael Endes Heldin mit Zeitdieben kämpft – und was wir von ihr lernen können. Denn auch heute ist Zeit eine Machtfrage. Und Zuhören ein Akt der Nächstenliebe.

«Alles hat seine Zeit» als E-Paper
Mit Höflichkeit, Freundlichkeit und Respekt möchte ZDF-Star Horst Lichter seine Zeit füllen. Das sagte er im großen Interview mit dem aktuellen blick in die kirche-Magazin. Das Titelthema «Alles hat seine Zeit» greift ein Bibelwort aus dem Alten Testament auf – und ist dennoch hochaktuell, wie die Beiträge im Heft zeigen: Wann ist die richtige Zeit für Ehe und Kinder? Wie nutzt man die Zeit im Alter am besten? Wie prägen Jahreszeiten und Wetter den Zeitplan in der Landwirtschaft? Und welches Verhältnis zu Minuten und Sekunden hat Weltklasseläuferin Dr. Laura Hottenrott?
Diese und viele andere Fragen greift das Magazin auf. Leserinnen und Leser erfahren außerdem, was es mit dem «Stunden-Nachschlag» auf sich hat, wo mehr als 30 Turmuhrwerke ticken – und an welcher Kirche gleich sechs Sonnenuhren angebracht sind. Vorgestellt wird auch die imposante Kaufunger Stiftskirche, die genau 1.000 Jahre alt ist. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit der Kinderbuchheldin Momo und ihrem Kampf gegen die Zeitdiebe – sowie einen vertiefenden Blick in die Bibel.
Das blick in die kirche-Magazin erscheint vierteljährlich in einer Auflage von 225.000 Exemplaren als Beilage der regionalen Tageszeitungen in Kurhessen-Waldeck. Es bietet Interviews, Reportagen, geistliche Impulse sowie Lebenshilfe und Ratgeberthemen – ergänzt durch ein beliebtes Preisrätsel.
Muss man im Alter noch alles mitnehmen?
Kurs statt Couch, Engagement statt Entspannung? Der Ruhestand eröffnet Chancen – und wirft Fragen auf. Wie viel will ich noch erleben? Und muss ich wirklich alles mitnehmen, um nichts zu verpassen?
Die Sonnenuhren der Homberger Stadtkirche
Schatten statt Sekundenzeiger: Sechs historische Sonnenuhren schmücken die Homberger Stadtkirche. Sie erzählen von Mönchen, Türmern – und einer Zeit, als der Blick zum Himmel genügte, um zu wissen, wie spät es ist.
Ratgeber: Alles hat seine Zeit – mehr als ein Trostwort
Salome Möhrer-Nolte, Leiterin der Telefonseelsorge Nordhessen, beschreibt im Ratgeber, wie der Wechsel der Lebenszeiten Menschen fordert – aber auch trägt. «Alles hat seine Zeit» kann Trost, Perspektive und Ermutigung zugleich bedeuten.

Herausgeber:
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Redaktion:
Olaf Dellit, Celia Baumgart
Heinrich-Wimmer-Straße 4, 34131 Kassel
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Gestaltung:
Olaf Dellit, Celia Baumgart, Daniela Denzin, Christian Küster
Beirat:
Dr. Anja Berens, Dr. Mark-Christian von Busse, Christian Fischer, Anja Fülling, Johannes Ickler, Kerstin Leitschuh, Hendrike Racky, Heinz Rohde, Dr. Insa Rohrschneider